Wozu braucht es eigentlich eine neue wissenschaftliche Zeitschrift zur Musikwirtschaft? Es gibt ohnehin einige sehr profilierte Branchenzeitschriften und auch akademisch ausgerichtete Journals, die die Plattform zur Veröffentlichung der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Popularmusik, zur Kulturwirtschaft, zur Kunst- und Kulturökonomik oder zum Kulturmanagement bieten. Nichtsdestotrotz bestand bislang eine Lücke für die Präsentation von Forschungsergebnissen zu musikwirtschaftlichen Themen, die von unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven aus beleuchtet werden.

Diese Lücke versucht nur das International Journal of Music Business Research (IJMBR) zu füllen. In seiner ersten Ausgaben wird bereits die ganze Breite der Musikwirtschaftsforschung sichtbar. In einem konzeptionellen Beitrag zeigt Patrik Wikström auf, dass der ökonomische Wert in der phonografischen Industrie nicht mehr über das Eigentum z.B. an Tonträgern oder Musikdowloads, aber auch nicht durch den einfachen Zugang zu Musik durch Streaming generiert werden wird, sondern über kontextuelle Modelle der Musikverbreitung, die über das Erleben von Musik emotional aufgeladen werden. Der zweite Artikel von Pinie Wang analysiert im historischen Rückblick das komplexe Wechselspiel zwischen der Medien-, Werbe- und Musikindustrie seit dem späten 19. Jahrhundert, um zu zeigen, dass es gegenwärtig zu einer erneuten Durchdringung dieser drei Industrie kommt, wodurch Musik vom Hauptinhalt immer mehr zum Nebeninhalt wird. Schließlich antwortet Martin Kretschmer in seinem Beitrag auf die Verlängerung der Schutzfristen für Tonaufnahmen in der EU mit einem rechtwissenschaftlich fundierten Vorschlag, dass die Nutzungsrechte an Verwertungsrechten grundsätzlich auf zehn Jahre begrenzt sein sollen, um in Kombination mit dem „Use-it-or-lose-it“-Prinzip die Anzahl verwaister Werke der Tonkunst radikal zu verringern und gleichzeitig Innovationsanreize für das Musikschaffen zu bieten.

Alle Artikel können nun in der ersten Ausgabe des International Journal of Music Business Research nachgelesen werden.

Wer Artikel für das IJMBR einreichen möchte, sende diese bitte an music.business.research@gmail.com

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