
Die COVID-19 Pandemie hat verhindert, dass die 11. Vienna Music Business Research Days mit internationalem Publikum an der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien diese Jahr stattfinden konnten. Der widrigen Umstände zum Trotz wurde die gesamte Konferenz in den virtuellen Raum verlegt und so haben die Vortragenden aus Südkorea, Indien, China, Rumänien, Polen und der Ukraine ihre Vorträge und Podiumsdiskussionen online abgehalten.
Darauf hat auch Ulrike Sych, Rektorin der mdw, in ihrer Grußadresse am 23. September hingewiesen und sich herzlich bei den KonferenzteilnehmerInnen für ihre wertvollen Beiträge bedankt und das Online-Publikum von Australien bis Amerika über alle Zeitzonen hinweg begrüßt.
Die Konferenz startete aber bereits am 21. September mit der zehnte Auflage des Young Scholars‘ Workshop, der ein Forum für NachwuchswissenschafterInnen darstellt, um Master- und PhD-Projekte unter dem Mentoring renommierter MusikwirtschaftsforscherInnen zu präsentieren und diskutieren. Dabei wurde am letzten Konferenztag traditionell das beste Workshop Paper prämiert. Dieses Jahre erhielt Laura Weinert von der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover den ersten Preis für ihren Beitrag „Music in the mediatised everyday life of young people“, der auch im International Journal of Music Business Research (IJMBR) publiziert werden wird.
Der Conference Track Day am 22. September versammelte MusikwirtschaftsforscherInnen aus Australien, Deutschland, den Niederlanden, Österreich und Schweden, die mit ihren Präsentationen die gesamte Breite des Feldes abdeckten. Die Themen reichten dieses Mal von der Rolle der Fans in der KünstlerInnen-Promotion, über die digitale Transformation in der Werteschaffung im Musikbusiness bis hin zur aktuellen Beforschung der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die phonografische Industrie sowie Live-Musikwirtschaft in Deutschland (siehe Programm).
Die Online-Konferenz wurde am 23. September mit dem Hauptthema „Emerging Music Markets“ fortgesetzt. Bernie Cho, Vorstandsvorsitzender der in Seoul/Südkorea beheimateten KünstlerInnen- & Labelservices-Agentur DFSB Kollective, stellte in seiner Keynote „Hip Hype Reality of the Korean Music Market“ den immensen Einfluss des K-Pop-Business auf die koreanische Musikindustrie und darüber hinaus dar. Philipp Grefer, der in Peking/China den Future-Think-Tank WISE erklärte in seinem Vortrag, wie China sich in den letzten Jahren zum siebent größten Musikmarkt weltweit entwickeln konnte. In der darauffolgenden Keynote beleuchtete Achille Forler, Geschäftsführer der indischen Sound-Design-Agentur Music Curator und Aufsichtsratsmitglied der Indian Performing Right Society, die Besonderheiten des indischen Musikmarktes, der immer noch stark von den Bollywood-Filmstudios beeinflusst wird. Den drei Vortragenden gesellte sich in der darauffolgenden Podiumsdiskussion zu „Emerging Music Markets in Asia“ noch Weining Hung hinzu, die das Showcase-Festival LUCfest in Tainan/Taiwan mitbegründet hat und diskutierte über den wachsenden Einfluss asiatischer Länder am globalen Musikmarkt.
Der Nachmittag war dann den osteuropäischen Musikmärkten gewidmet. Dartsya Tarkovska, Geschäftsführerin der Musikconsulting-Agentur Soundbuzz und Mitbegründerin von Music Export Ukraine, erklärte, wie die ukrainische Musikidnustrie strukturiert ist und analysierte den dortigen Musikstreamingmarkt.
Ania Kasperek, die die Chimes Agency in Polen mitbegründet hat, beleuchtete dann die Besonderheiten des polnischen Musikmarktes, bevor dann Carina Sava von der Agentia de Vise in Bukarest, darlegte, wie der Musikmarkt in Rumänien beschaffen ist. In der abschließenden Podiumsdiskussion zu „Emerging Music Markets in Eastern Europe“ gingen die drei DiskutantInnen noch einmal auf die Unterscheide und Ähnlichkeiten der drei osteurpäischen Märkte ein und versuchten das zukünftige Wachstumspotenzial in Osteuropa abzuschätzen.
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